Wir müssen reden.

Internationaler Speaker Slam 2022, Bild: © Dominik Pfau

In unserer Wirtschaft gibt es viele Probleme. Aber eines davon ist ein großes Tabu: Alkohol am Arbeitsplatz. Einige Unternehmen haben das Thema bereits auf die Agenda gesetzt, aus gutem Grund: Alkoholabhängigkeit kostet die deutsche Wirtschaft rund 60 Milliarden Euro, Jahr für Jahr. Die Gründe dafür sind vielfältig: verminderte Leistungsfähigkeit, geplatzte Termine, Unfälle und vor allem viele, viele Krankheitstage. In vielen Firmen herrscht jedoch Unsicherheit, wie mit dem Problem umgegangen werden soll.

Laut einer Studie des Stanford Research Institute sind rund 5% aller Arbeitnehmer alkoholabhängig, bei Führungskräften sogar 10%. Dennoch wird das Problem nach der Vogel-Strauß-Methode gern unter den Teppich gekehrt. Mit meiner kurzen Rede beim Speaker Slam wollte ich dazu beitragen, dieses Tabu nach und nach aufzubrechen. Unternehmen, die in Suchtpräventionsprogramme investieren, ziehen meist eine positive Bilanz. In der Folge zeigen sich in der Regel weniger Alkoholprobleme bei den Mitarbeitern, die Fehlzeiten reduzieren sich und das Arbeitsklima verbessert sich.

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Rede zum Thema „Alkohol am Arbeitsplatz“ beim Speaker Slam 2022
Award of Excellence
Hermann Scherer und Andrea Noack bei der Verleihung des Awards of Excellence.
Bild: © Dominik Pfau

Mit meiner Keynote will ich dazu beitragen, beim Thema Sucht Berührungsängste abzubauen und unterhaltsam darüber zu informieren. Langweilige Referate oder ein erhobener Zeigefinger bringen uns nicht weiter, Humor ist da meiner Meinung nach die bessere Alternative. Die Rede beim Speaker Slam ist eine Kostprobe und war nur vier Minuten lang. Alle Teilnehmer mussten ihre Botschaft innerhalb dieser Zeit auf den Punkt bringen, nach 240 Sekunden wurde gnadenlos der Saft abgedreht. Am Ende gab es noch einen „Award of Excellence“ für mich. Veranstalter war der Bestsellerautor und Top Speaker Hermann Scherer.

4 Antworten auf „Wir müssen reden.“

  1. Sehr guter Beitrag. In meiner Abstinenz gehe ich offen mit meiner Erkrankung um und habe gemerkt, das man durch die Offenheit einen Teil der Mitmenschen interessiert und ehrlich berührt.
    Während meiner Therapie waren aus einem großen Unternehmen Führungskraft im Haus welche genau ihre geschilderte Problematik erkannt haben. Es war ein reger Austausch.

    1. Hallo Manuel,
      vielen Dank für deinen Beitrag. Auch ich habe festgestellt, dass Offenheit im Umgang mit der Erkrankung die Sache für alle leichter macht, für die Betroffenen selbst und für die Angehörigen und/oder Freunde und Freundinnen. Deshalb ist es mein großes Anliegen, so oft wie möglich über Alkoholabhängigkeit zu sprechen und so das Thema zu enttabuisieren. Alles Gute weiterhin. Herzlich, Andrea

  2. Vielen Dank für diesen Guten Beitrag
    In der ein oder anderen Passage habe ich mich selbst erkannt.
    Ich war Zeit meines Berufslebens unerkannter und heimlicher Trinker.
    Erst seit meiner Rente und seit dem ich das Internet als Hobby gefunden habe, kann ich von dem Alkohol die Finger lassen

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