Die gefährlichste Droge der Welt (2).

In vielen Fällen ist eine Zuckersucht die Ursache für extremes Übergewicht. Bild von cocoparisienne 

Gleich zu Beginn eine gute Nachricht für alle, die den Kampf gegen ihr Übergewicht immer wieder verlieren: Ihr könnt nichts dafür! Wer unter extremem Übergewicht leidet, hat häufig eine Essstörung, die man als Adipositas bezeichnet. Doch hinter dieser Adipositas, zu deutsch Fettsucht, steckt meistens noch eine zusätzliche Sucht, nämlich die Abhängigkeit von Zucker. Ohne die Behandlung der Zuckersucht ist eine Überwindung der Adipositas und damit das Abnehmen nahezu unmöglich.

Zu einem Diabetiker würde man wohl nie sagen: „Jetzt bring doch endlich mal deinen Insulinspiegel in Ordnung.“ Oder zu einem Herzkranken: „Hör doch bitte mit deinen Herzanfällen auf.“ Ein Alkoholiker hingegen muss sich durchaus manchmal sagen lassen: „Warum hörst du nicht einfach auf zu trinken?“ So geht es auch vielen Übergewichtigen, ob privat oder beim Arzt. Geht man wegen Kniebeschwerden zum Doktor, hat der keinen besseren Vorschlag als: „Tja, Sie müssen einfach mal dreißig Kilo abnehmen!“ Das ist nicht nur unverschämt und unsensibel, sondern auch falsch, und vor allem fast unmöglich. Wer sehr viel Übergewicht hat, ist in der Regel zuckersüchtig und muss erst mal seine Zuckersucht in Angriff nehmen.

Die gute Nachricht ist jedoch gleichzeitig die schlechte: Zuckersucht zu überwinden, ist alles andere als einfach. Zuckersucht hat im Prinzip dieselben Stadien wie jede Abhängigkeit: Verleugnung, Krankheitseinsicht, Therapiefähigkeit. Und die gleichen Kriterien: zwanghaftes Naschen, Kontrollverlust und Unfähigkeit zum Verzicht.

Süchtig nach Schokolade. War ich sehr lange. Bild von cgdsro

Meine bevorzugten Drogen waren Schokolade, Eis und Kuchen. Bei anderen sind es Gummibärchen oder zuckerhaltige Softdrinks. Im Supermarkt kaufte ich also nicht nur eine, sondern fünf Tafeln meiner Lieblingsschokolade. Im Sommer nicht nur einen, sondern gleich vier 500-ml-Becher cremiges Eis. Fruchteis war mir nicht kalorienhaltig genug. Irgendwann stellte ich fest, dass die fünf Tafeln nicht wie geplant für eine Woche reichten, sondern dass sie schon nach zwei Tagen weg waren. Dann nach einem. Genau dasselbe bei meinen Eisbechern. Ich fand mich abends auf dem Sofa sitzend beim Fernsehen, schon bei der dritten Tafel Schokolade oder beim zweiten Becher Eis, und merkte, dass ich nicht aufhören konnte, bevor mir schlecht war. Oder ich ersetzte mein Mittagessen durch zwei bis drei Tafeln Schokolade und redete mir ein, davon würde ich schon nicht zunehmen. Manchmal versuchte ich es zu schaffen, indem ich mit übermenschlicher Anstrengung am Süßigkeitenregal vorbei und ohne Schokolade nach Hause ging. Mit dem Ergebnis, dass ich abends noch schnell zum Einkaufsmarkt rannte, kurz bevor er zumachte. Anschließend hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht in der Lage war, meinen Süßigkeitenkonsum unter Kontrolle zu halten. Ich war in eine richtiggehende Sucht hinein gerutscht, genau wie beim Alkohol. So konnte es nicht weitergehen.

Das bedeutete, ich würde aufhören müssen, Süßigkeiten zu essen. Eine absolute Horrorvorstellung. Von dieser Erkenntnis bis zur tatsächlichen Umsetzung meines Vorhabens dauerte es jedoch noch eine ganze Weile. Trotzdem war ich schon durch meinen Entschluss erleichtert – ich hatte jetzt die Erklärung dafür, warum es mir einfach nicht gelang, ein paar Kilo abzunehmen. Und ich hatte erkannt, dass es nicht meine Unfähigkeit war, Süßes in Maßen zu essen, sondern eine Suchterkrankung, genau wie meine Alkoholabhängigkeit. 

Meinen steinigen Weg aus der Zuckersucht habe ich jedoch nicht ohne Unterstützung geschafft. Leider gibt es im Falle der Zuckersucht nicht die Möglichkeit, in eine Klinik zu gehen und einen Qualifizierten Entzug zu machen. Ja, es gibt Therapieangebote für die Adipositas als Essstörung. Doch dabei wird der Zucker in aller Regel nicht als auslösender Faktor berücksichtigt, sondern im Gegenteil sollen die Erkrankten auch noch lernen, ihren Zuckerkonsum zu kontrollieren. Was mir ein völliges Rätsel ist, denn es ist genauso, als würde man einem Alkoholiker sagen: „Ein Glas am Tag darfst du trinken.“ Schon bei diesem Vergleich erkennt man, dass eine Therapie, die Zucker erlaubt, bei einer Essstörung wie Adipositas nicht zielführend ist und es den Patientinnen nahezu unmöglich macht, ihre Erkrankung zu besiegen.  

Denn wie beim Alkohol machte ich auch beim Verzicht auf Zucker einen astreinen Entzug durch. Und der lief so ab: In den ersten Tagen meiner Zuckerfreiheit dachte ich an nichts anderes als an Süßigkeiten. Natürlich durfte ich für den Zuckerstopp nichts Süßes im Haus haben. So tigerte ich den ganzen Abend durch die Wohnung, auf der Suche nach etwas Essbarem. Meistens stürzte ich mich auf Nüsse. Sarah Wilson empfiehlt in ihrem Buch „Goodbye Zucker“, den Verlust der Süßigkeiten durch Fett zu ersetzen. Das ist im Prinzip eine gute Sache, denn der Glaubenssatz „Fett macht fett“ ist wissenschaftlich längst widerlegt, auch wenn das noch nicht überall angekommen ist. Das gilt jedoch nicht, wenn man sich jeden Abend vor dem Fernseher mehrere Tüten Walnüsse und Pistazien reinstopft. Aber, keine Angst: Das ist immer noch besser als Zucker, und nach ein paar Wochen, wenn der Zuckerentzug vorüber ist, löst sich dieses Problem von selbst.

Am Anfang fällt es sehr schwer, ganz auf Zucker zu verzichten. Nüsse helfen gegen die schlimmsten Entzugserscheinungen. Bild von PublicDomainPictures

Allerdings hatte ich auch mit dem Zucker heftige Rückfälle. Es fing an mit einer Kugel Eis.  Am nächsten Tag waren es schon zwei. Dann drei Kugeln mit Sahne. Und schon ging es wieder los: nicht eine Tafel Schokolade, sondern drei. Die sollten dann drei Tage reichen, waren aber schon am ersten Tag weg. Und so weiter. Bis ich erneut mit dem Zucker Schluss gemacht habe. Und wieder einen Entzug durchmachte. Der dauerte allerdings nicht mehr ein paar Wochen, sondern nur drei Tage. Wenn man es einmal über einen längeren Zeitraum geschafft hat – ich brachte es beim ersten Mal auf 96 Tage – ist es beim zweiten oder dritten Mal leichter. 

Inzwischen habe ich folgende Vereinbarung mit mir: Zu Hause gibt es überhaupt keine Süßigkeiten, ich bereite alles ohne Zucker zu. Mein Müsli, den Apfelkuchen, einfach alles. Bin ich jedoch eingeladen und gibt es dort einen süßen Nachtisch oder Kuchen zum Kaffee, mache ich an diesem Tag – aber nur an diesem! – eine Ausnahme. Diesen einmaligen Konsum von Zucker verkraftet mein Körper, ohne dass ich sofort wieder in die Sucht hineinrutsche. Ich muss allerdings am nächsten Tag auch konsequent wieder auf Zucker verzichten. Und es darf nicht jede Woche eine Ausnahme geben. Dann klappt es. Jeder muss selbst für sich entscheiden, wieviel Zucker er oder sie verkraften kann, ohne in die Sucht zurückzufallen.

Hat man die Zuckersucht erst einmal hinter sich gelassen, kann man sich auf das Abnehmen konzentrieren. Bei kompletter Zuckerfreiheit und viel gesunder Kost purzeln die Kilos fast von selbst. Vor allem aber: Ich fühle mich viel, viel besser! Ich habe keinen Heißhunger mehr auf Süßes. Es war eine echte Befreiung. Nach einigen Monaten hatte ich insgesamt nicht mehr so viel Hunger. Durch vollwertiges Essen werden die Vitamin- und Mineralstoffdepots des Körpers aufgefüllt, sodass man ein angenehmes Gefühl der Sättigung erlebt, das man gar nicht mehr kannte.

Zucker ist deshalb so gefährlich, weil er praktisch überall enthalten ist, nicht nur in Süßigkeiten. In nahezu allen industriell hergestellten Lebensmitteln wie Pizza, Tütensuppen und Kartoffelchips ist Zucker drin. Will man keinen Zucker essen, hilft nur ein Blick auf die Zutatenliste. Und es bedeutet, dass man ungefähr neunzig Prozent aller Produkte, die im Supermarkt erhältlich sind, nicht kaufen kann. Man muss sich also wirklich umstellen und eine neue Art zu essen lernen, mit viel frischem Gemüse, Obst und Nüssen, mit hochwertigen Eiweißquellen wie Linsen, Kichererbsen und Tofu, sowie Getreide ohne zugesetzten Zucker wie Haferflocken oder Vollkornreis. Nicht-Vegetarier oder -Veganer können auch Fleisch und Milchprodukte von Tieren aus Weidehaltung essen.

Nachtrag am 13. Januar 2020
Leider ist mein Zuckerkonsum durch ein paar Ausnahmen in einen extremen Rückfall ausgeufert. Deshalb bin ich seit dem 04. November 2019 wieder komplett zuckerfrei, ohne jede Ausnahme, auch nicht die kleinste. Es war am Anfang etwas schwierig, aber inzwischen macht es richtig Spaß und ich fühle mich viel, viel besser. Sogar Weihnachten habe ich ohne Plätzchen und Schokolade überstanden und war anschließend heilfroh darüber.

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Mit diesem Buch habe ich den Ausstieg aus meiner Zuckersucht geschafft. Ich habe es komplett durchgearbeitet, und zwar gleich zweimal hintereinander. Es basiert auf dem 12-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker.

Auch der Blog „Meine Zuckerfreiheit“ hat mir sehr geholfen. Hier findet man viele schöne Rezepte, und die Autorin Angelika schreibt gute Newsletter.

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Am Anfang sehr hilfreich ist auch das Buch von Sarah Wilson mit einem Acht-Wochen-Programm und vielen leckeren Rezepten. Das Interessante dabei: Sie empfiehlt, den Zucker in der ersten Zeit durch Fett zu ersetzen, damit man wirklich satt wird und das Craving, den Suchtdruck, die fast unstillbare Gier nach Zucker, leichter übersteht. Und siehe da: Es funktioniert.

Ich empfehle, Bücher im lokalen Buchhandel zu kaufen.

Die Beiträge auf dieser Website sind keine wissenschaftlichen Abhandlungen. Ich schreibe hier über meine persönlichen Erfahrungen, äußere meine subjektive Meinung oder gebe Informationen wieder, die im Internet frei zugänglich sind. Keiner dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt oder Therapeuten ersetzen. Bitte nimm professionelle Hilfe in Anspruch, falls du ähnliche Erfahrungen gemacht hast oder glaubst, von einer der erwähnten Erkrankungen betroffen zu sein.

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14 Antworten auf „Die gefährlichste Droge der Welt (2).“

  1. Hallo an alle, es ist sehr tröstlich zu lesen, dass es doch Menschen gibt, die ernsthaft davon überzeugt sind, dass Zucker schwerst süchtig macht. Ich kämpfe seit über 30 Jahren und werde nur belächelt. Am meisten ärgert mich, dass die meisten Menschen einen belächeln wenn man von Zuckersucht spricht und im Grunde nur meinen, dass man eben undiszipliniert ist und die Sucht als Ausrede verwendet. Meine letzten 30 Jahre drehen sich nur um Gedanken an das Essen, an Süssigkeiten, ans Abnehmen, an die Waage und ich finde es einfach nur noch traurig, dass ich mehr als die Hälfte meines Lebens der Zuckersucht opfere. Ich bestelle mir nun das Buch „Frei von Zuckersucht“. Ich träume von einer Zuckerentzugsklinik! Ich wünsche uns allen Freiheit! Alles Liebe Maria

  2. Ich kann dem nur zustimmen. Bin zwar nur leicht übergewichtet, da ich noch einiges an Sport treibe, aber Zucker ist meine Sucht. Ich versuche es jetzt mal mit Alan Carr. Und die Klinik in den Bergen würde ich sofort besuchen. Kann nicht jemand mal eine Petition anstoßen, Zucker als Droge zu deklarieren? Ich unterschreibe!

  3. Hallo,

    erst einmal danke für den tollen Artikel. Noch nie habe ich so zugespitzt gehört, was echt mal gesagt werden musste: Dass man Übergewicht nicht ohne Behandlung der Zuckersucht besiegt. Erst gestern Abend sah ich einen Beitrag über einen 13jährigen Jungen mit über 200 Kilo, der trotz Magen-OP weiter zunahm. – Des Zuckers wegen. Alle laberten von Mäßigung, keiner erkannte die Sucht.

    Vielleicht habe ich einen Tipp für Euch. Denn ich habe es geschafft, und es kostet mich nicht die geringste Mühe. Wirklich nicht, ich würde es echt zugeben. Keine Probleme (bis auf 3 Tage körperlichen Entzug), und das nach über 40 Jahren Schokoladensucht. Schoki? Sucks!

    Jedenfalls, ich hatte immer ein schlechtes Gewissen wegen der zuletzt 300 g Schoki am Tag. Daher hatte ich über die Jahre alles andere perfektioniert: Nichts zwischendurch essen, Trinken völlig ohne Zucker, Vollkorn, Obst, Gemüse usw., Süßes nur als Nachtisch zu einer Mahlzeit. Trotzdem dann irgendwann zugenommen, klar, weil die Schokimengen stiegen, Sucht halt.

    Dann hatte ich mit der Allen Carr-Methode erfolgreich (und ebenso mühelos, war der Hammer) das Rauchen aufgehört. Es war also kein weiter Weg zu erkennen: Ich habe kein Thema mit Ernährungsumstellung, sondern einfach ein zweites Suchtproblem: Schokolade. Nachdem ich das erkannt hatte, bin ich es 8 Monate nach dem Rauchstopp einfach auch mit der Allen Carr-Methode angegangen. Und es hat geklappt! Ich fass es nicht.

    Was ich sagen will: Es war MÜHELOS. Ich zähl nicht Tage, sondern lebe anders und kann mir gar nicht mehr vorstellen, dass ich mal zuckersüchtig war. So, als hätte es Schoki nie gegeben in meinem Leben. Als wäre ich in teure Hypnosesitzungen gegangen. Habs an meinem Geburtstag probiert: Baaaah, wer sind Sie und was haben Sie mit meiner liebsten Freundin, der Schokolade, gemacht? Das schmeckte echt eklig. Das macht mich fast etwas traurig: Ich KANN gar nicht mehr zurück 😀 Und diese Leichtigkeit lag nicht an mir, sondern an der Methode. Warum quälen, wenns auch leicht geht? Warum bangen, wenns auch sicher geht? Warum die Ex von der Schokolade sein, wenn ich auch ihre Witwe sein kann?

    Lest Allen Carrs „Endlich Nichtraucher“, so schräg das klingt. Egal, ob Ihr raucht oder nicht. Er hat eine völlig andere Perspektive auf Sucht als man von sonst allen Seiten her kennt. Versteht sehr, sehr genau, so, dass Ihr das herunterbeten könnt. Glaubt es ihm einfach, ich tat es, und es war wirklich so: Suchtgründe sind Halluzinationen. Dann übertragt es auf Zucker. Das Umprogrammieren im Kopf ist der Schlüssel.

    Allen Carr hat auch zu Ernährung geschrieben, aber das hat mir nicht geholfen. Wie gesagt, ich hatte kein Ernährungsproblem, sondern ein Schoki-Suchtproblem. Wer diverse Baustellen im Feld Ernährung hat: Gern auch die anderen Bücher, da mag das helfen.

    Ich nehme sehr langsam ab, höchstens 1 Kilo pro Monat (k.A, was soll ich mit ner Waage, aber andere sprechen mich langsam drauf an). Aber unbezahlbar, wie gesund und frei ich mich fühle! Das könnt Ihr auch, denn wenn Ihr hier seid, habt Ihr ja das Wichtigste schon verstanden.

    Danke und ganz viel Glück Euch!!! Dagmar, Schokowitwe

    1. Liebe Schokowitwe,
      vielen Dank für diesen tollen und tiefgreifenden Kommentar! Allen Carr ist auf jeden Fall einen Versuch wert, dem kann ich nur zustimmen. Aber generell müsste natürlich zuerst mal der Zucker als Droge anerkannt werden, genau wie der Alkohol. Mächtige Lobbyverbände kämpfen mit Klauen und Zähnen darum, dass das nicht passiert, sondern Zucker ebenso wie Alkohol weiterhin als Genussmittel durchgeht. Da hilft nur, sein eigenes Bewusstsein zu erweitern und die Zusammenhänge zu verstehen. Weiterhin alles Gute ohne Schokolade!

    2. Noch ein Nachtrag. Allen Carr hilft leider nicht dabei, die tieferen Gründe hinter der Zuckersucht zu verstehen. Sollte es mit Allen Carr allein also nicht klappen, wäre es hilfreich, diese Gründe genauer zu untersuchen. Denn wie bei jeder Sucht ist es wichtig, diese Zusammenhänge zu verstehen und etwas im Leben ändern zu können, um eine stabile Abstinenz zu erreichen.

    3. Liebe Dagmar,

      hast du das mit dem Buch gemacht oder den Kurs?

      An alle: Ich muss mir eingestehen, dass ich eine Schokoholikerin bin und das von Kindesbeinen an (bin jetzt 51). Und seit den Geburten meiner Kinder habe ich halt zugenommen, vorher nicht. Und auch ich rutsche immer wieder in die Schoki/Kuchen/süsse-Teilchen-Falle und JA, das ist eine Sucht! So traurig, dass dies nicht öffentlich anerkannt wird. Habe nämlich auch nach Zuckerentzugsklinik / Kur etc. gesucht, findste nix.
      Ich glaube, so eine Klinik/Entzugsheim wäre DER Renner. Wir müssten eine Crowdfunding eröffnen oder Investoren finden….

      Liebe Grüsse an alle
      Michaela…. hoffentlich auch bald Schokowitwe….

  4. Liebe Andrea,
    Ich empfinde gerade tiefe Dankbarkeit für deinen Artikel. Er beschreibt genau das, was ich jeden Tag erlebe. Und immer heißt es nur, ich müsse halt etwas disziplinierter sein. Wenn ich darauf hinweise, dass das eine Sucht ist heißt es nur ,,jaja, bei mir auch.“ ,Leider habe ich schon Diabetes Typ 2. ,,Alterszucker“ zum 25. Geburtstag. Juhuuu…. Leider komme ich nicht von meiner Zuckersucht weg. War eine Weile in Therapie und das heimliche essen hat zumindest aufgehört. Leider ist meine Therapeutin nun in Elternzeit und es gibt keinen Ersatz. Seitdem falle ich wieder in ein tiefes Loch und nasche und esse was das Zeug hält.
    Ich werde mir das Buch holen und es weiter versuchen.
    Aber es tut schon mal gut zu hören, dass es Menschen gibt, die mich verstehen.

    1. Hallo, lies meinen Kommentar von heute. Die Idee darin ist vielleicht etwas schräg – aber warum nicht mal ganz anders herangehen? Ich grüße Dich und Du wirst es schaffen, denn man kann sehen, wie ernst Du es meinst! Nicht verzagen! Dagmar, die Schokowitwe

    2. Liebe Mareike,
      es freut mich sehr, wenn ich dich in Richtung Zuckerfreiheit inspirieren kann! Gib nicht auf, und vergib dir die Rückfälle. Es ist nicht einfach, ich verstehe dich da vollkommen. Ganz liebe Grüße, Andrea

  5. Liebe Andrea,
    vielen Dank für Deine Geschichte. Am Anfang habe ich mich total darin wieder gefunden. Als ob ich es selber schreibe. Im Moment bin ich bei 3 Schokolade am Tag. Ich hab schon alles versucht und würde in jede Klinik gehen. Aber leider gibt es sowas nicht. Natürlich war ich auch im WeißInst. das hat null geholfen und war nur teuer. Ich merke das mein Körper schon krank wird vom vielen Zucker. Ich versuche es mal mit dem Buch. Aber ich bin schon sehr abhängig davon. Wenn ich Geld hätte würde ich eine Entzugsklinik in den Bergen eröffnen…..Alles Gute für Dich 🙋‍♀️

    1. Liebe Simone,
      eine Klinik in den Bergen für Zuckersüchtige fände ich genial! Ich würde mich sofort anmelden. Hatte gerade erst wieder einen heftigen Rückfall – und versuche aktuell, wieder komplett zuckerfrei zu leben. Ist jedes Mal wieder ein Angang. Auch für Dich alles Gute 😊

  6. Danke für den Artikel, ich bin seit 13 Jahren trockene Alkoholikerin und habe gerade eine 300 Gramm Tafel Schokolade neben mir. Ich werde drin Programm angehen.
    Viele Grüße Änne

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